Die Stuckateure – Stuck für Stuck ein Versprechen
Ein Blick auf die kunstvolle Fassade von EISENZAHN I lässt augenblicklich vermuten, dass hier nur die versiertesten Handwerker ihrer Zunft am Werk waren. Unter den zahlreichen Gewerken, ein für dieses Bauvorhaben besonders wichtiger Mann: Der Stuckateur Ulrich Jacobi. „Detailversessen“, wie er sich selbst charakterisiert, zelebriert er seine traditionsreiche Kunst und dafür sorgt, dass am Ende immer ein prächtig veredelter Bau steht.
„Stuck ist alter Glanz und traditionelles Handwerk, kein Luxus“, sagt Ulrich Jacobi. Seit einem Vierteljahrhundert arbeiten der Meister und seine insgesamt fast 20 Mitarbeiter daran, historische Bauten wieder schöner und neue Gebäude prächtiger zu machen.
Seinen Traumberuf erlernte Jacobi in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz. „Damals gab es nur vier sehr begehrte Ausbildungsstellen im ganzen Bezirk,“ erzählt er nicht ohne Stolz.
Als seine Frau und er kurz vor der Wende nach West-Berlin ausreisen durften, setzte Jacobi im Sauerland noch einen Meister auf seine Lehre und ließ sich dann endgültig mit seiner Familie in der neuen Hauptstadt nieder.
Spezialisiert auf hochwertige Fassadenrestauration und Klinkersanierung, Putz- und Stuckarbeiten innen wie außen, fielen nun prestigeträchtige Projekte wie das Berliner Museum für Naturkunde oder Schloss Sommerswalde/Oberhavel in die kompetenten Hände des Stuckateurmeisters und seiner Mitarbeiter.
Zu den exklusiven Immobilien von RALF SCHMITZ kam Jacobi über eine Ausschreibung: Mitarbeiter der Traditionsbaufirma aus Kempen besichtigten die Werkstatt, um zu erkunden, ob eine Zusammenarbeit entsprechend den hohen Anforderungen klappen würde – was schnell klar war. Auch für das noble Wohnungstrio in Grunewalder Bestlage nahe dem Koenigssee in der Wissmannstraße 11 fertigt Jacobi Stuck jedes Stück von Hand.
Für das außergewöhnliche Wohnpalais EISENZAHN 1 liefert Jacobi nun über 1000 Meter handgefertigte Stuckleisten; die dafür eigens gebauten Schablonen aus Holz und Blech umfassen knapp 15 verschiedene, von Architekt Sebastian Treese entwickelte Motivformen.
Ein einzelnes Profil ist 250 Zentimeter lang, gut 400 Stück müssen also hier in der Werkstatt in Alt-Hohenschönhausen hergestellt werden: gießen, armieren mit Jute, gießen, ziehen – gießen, armieren … mindestens 20 Mal wird dieser Vorgang wiederholt, bis wieder ein perfektes Stück mit sanften Schwüngen entstanden ist.
Eine Hommage an das Handwerk und ein Spannungsbogen vom Alten zur Suche nach neuen Ausdrucksformen.