Kooperationsparter Anna von Ketteler und Dr. Axal M. Schmitz

Exceptional Homes & Exceptional Colours: Eine Kooperation

Ziel der Zusammenarbeit war, das Äußere und das Innere noch harmonischer zu verbinden, also die in klassischer Formensprache errichteten, besonderen Zuhause mit diesen erlesenen Farben noch schöner und individueller zu gestalten. Nach intensiven Gesprächen mit Axel Schmitz wurden von der Farbdesignerin Anna von Ketteler (beide auf dem Foto links) vier Töne entwickelt, die künftig in allen neuen RALF SCHMITZ-Projekten eingesetzt werden. Das Farb-Quartett wirkt zurückhaltend-gelassen – und darum lässt es sich sehr vielseitig einsetzen und kombinieren! Benannt wurde es nach Familienmitgliedern aus verschiedenen Generationen des Traditionsunternehmens.

Bettina Schneuer 30. September 2024 · Aktualisiert: 2. Oktober 2024 · Lesezeit: 9 Minutes

Eine hochkarätige KOOPERATION zwischen zwei Unternehmen, die ähnliche Werte und Ziele teilen: RALF SCHMITZ baut seit 160 Jahren mit Leidenschaft exklusive Wohnimmobilien – ein ähnliches Streben nach Perfektion, Zeitlosigkeit und Qualität prägt auch ANNA VON MANGOLDT, die junge Farbmanufaktur mit ihrer stilsicheren Palette an hochwertigen Farben und Lacken.

FEINE FARBEN FÜR ELEGANTE IMMOBILIEN

Seit über einem Jahrzehnt arbeitet RALF SCHMITZ mit SEBASTIAN TREESE ARCHITEKTEN zusammen; es entstanden zahlreiche Bauten in deutschen Metropolen, die die gemeinsame Begeisterung für Baukultur, klassisch-zeitlose Ästhetik, tief gründenden Sinn für Qualität und Nachhaltigkeit zeigen. Dass dieser Weg richtig und erfolgreich ist, zeigte auch die Auszeichnung mit dem Richard H. Driehaus Prize für herausragende Beiträge in der traditionellen Architektur, die Treese 2021 als erster deutscher Architekt überhaupt erhielt.

Vor einigen Jahren lernten sich Sebastian Treese und Anna von Ketteler[1] zufällig kennen (natürlich auf einer Baustelle). Dem Architekten gefiel sehr, was die Kunsthistorikerin in ihrer jungen Manufaktur an Farben anbot. So war es gedanklich quasi nur ein Katzensprung, ANNA VON MANGOLDT – der Mädchenname der Gründerin – mit RALF SCHMITZ zusammenzubringen. Nach vielen intensiven Gesprächen mit Dr. Axel Martin Schmitz wurden von Anna von Ketteler vier Töne entwickelt, die künftig in allen neuen RALF SCHMITZ-Projekten eingesetzt werden. Das Farb-Quartett wirkt zurückhaltend-gelassen – und darum lässt es sich sehr vielseitig einsetzen und kombinieren. Benannt wurde es nach Familienmitgliedern aus verschiedenen Generationen des Traditionsunternehmens. Hergestellt werden die Kreidefarben – sowie die farblich perfekt passenden Lacke – in allen Gebindegrößen seit 2010 in der ANNA VON MANGOLDT-Manufaktur in Warburg, Ostwestfalen: Jeder Ton wird auftragsbezogen aufwendig per Hand gemischt und geprüft, um höchste Qualitätsstandards zu garantieren. Das passt zum Motto des RS-Firmengründers Peter Schmitz: „Nur Wert hat Bestand!“

RALF SCHMITZ & FARBEN

Farbe kann erfrischend wirken, entspannend, aber auch behaglich oder dynamisch-mondän. Sie hält Räume zusammen und umarmt das, was darinsteht. „Bei RALF SCHMITZ wird schon sehr früh über Farbgebung nachgedacht; das betrifft die Fassade eines neuen Projekts, das sich harmonisch in seine Umgebung einfügen soll, ebenso wie die Gestaltung von gemeinschaftlichen genutzten Flächen wie Foyers, Treppenhäusern und natürlich auch den Innenräumen der Wohnungen“, sagt Dr. Axel Martin Schmitz. „Nur abgetöntes Weiß lässt Konturen zu sehr verschwimmen – wenn man etwas wirklich zeigen will, etwa die Architektur eines Grundrisses, eines Raumes, dann sollte man das mit Farben betonen. Farben bringen noch mehr Seele in unsere zeitlos schönen Projekte.“ Dabei setzt man auf eine Melange an zurückhaltend-feinen Tönen, die jedoch nie kühl wirken – und nun, mit den vier Farben aus der Kooperation mit ANNA VON MANGOLDT, weitergedacht wurden.

Anna VON MANGOLDT & FARBEN

Hergestellt werden die Kreidefarben – sowie die farblich perfekt passenden Lacke – seit 2010 in der ANNA VON MAGOLDT-Manufaktur in Warburg, Ostwestfalen: Jeder Ton wird auftragsbezogen per Hand gemischt und geprüft, um höchste Qualitätsstandards zu garantieren. 

HEINRICH 1919 ist ein raffiniertes Hellblau, das je nach Lichteinfall auch Grau- und Grünnuancen zeigt. Eine Farbe, so unglaublich vielseitig wie ihr Namenspate aus der zweiten Generation: Der versatile Unternehmer hatte das erste Lichtspielhaus am Firmensitz in Kempen errichtet – und eine Zeitlang sogar geleitet.

HIERONYMUS 1945 heißt das warme diskrete Hellgrau, es ehrt den Firmenchef der Wiederaufbaujahre, der Architektur bei dem berühmten Reformer Tessenow studiert hatte. 

KLARA 1931, ein heller Grünton mit leichtem Graustich, wirkt edel und ein wenig erdig; er passt immer perfekt, ob mitten in der City oder im Villenvorort. 

Und RALF 1977, ein besonderes Weiß mit hauchzart-grauen Anklängen: Es steht für traditionelle Ästhetik, die allen Trends trotzt, ebenso wie für den Geschmack von heute. 

Kooperation RALF SCHMITZ und Anna von Mangoldt
Kooperation RALF SCHMITZ und Anna von Mangoldt

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„Farben bringen noch mehr Seele in unsere zeitlos schönen Projekte.“

Dr. Axel M. Schmitz
Penthouse Karlstraße: Farbton KLARA 1931
Penthouse Sigmaringer Straße: Farbton KLARA 1931 und die Küche in TAMINO 14

Farbenlehre und Philosophie

Aber was genau ist das eigentlich – Farbe?
Philosophische Überlegungen über die Natur der Farbe lassen sich mindestens bis zu Anaxagoras (5. Jahrhundert v. Chr.) zurückverfolgen, der in seiner Sophistik den Farbrealismus favorisierte: „Schnee ist gefrorenes Wasser. Aber Wasser hat eine dunkle Farbe. Deshalb hat Schnee eine dunkle Farbe.“ Anaxagoras behauptete, dass unsere Wahrnehmung von der Wahrheit abweicht, „…wegen der Schwäche der Sinne“. Ein Jahrhundert später sagte Demokrit dagegen: „Nach der Konvention süß, nach der Konvention bitter, nach der Konvention heiß, nach der Konvention kalt, nach der Konvention Farbe. Nach der Wahrheit aber: Atome und Leere.“ In direkter Widerlegung von Anaxagoras stellte der Philosoph und Skeptiker Sextus Empiricus (ca. 160 n. Chr.) fest, dass verschiedene Tiere aufgrund von Unterschieden in ihren Augen unterschiedliche Farbwahrnehmungen haben – und dass Farbe ein Attribut eines Subjekts ist und nicht des Objekts selbst.

Prägend wirkte auch das Diktum von Descartes, dass die Zeichnung das Entscheidende eines Bildes sei – und nicht die Farbe. Trotzdem weichte in der Neuzeit dieses Dogma vom Vorrang der Form langsam auf. Denis Diderot (1713-1784) erklärte, typisch Sensualist, dass erst die Farbe Leben in ein Bild bringe; Maler wie Jan Vermeer begannen, der Farbe Autonomie zuzugestehen. 

Farbenlehre und Wissenschaft

Die Welt, wie wir sie sehen, ist eine von farbigen Objekten bevölkerte. Normalerweise sehen wir sie als einen reichen Teppich von Farben oder farbigen Formen – Felder, Berge, Ozeane, Himmel, Frisuren, Kleidung, Früchte, Pflanzen, Tiere, Gebäude und so weiter. Farben sind sowohl bei der Identifizierung von Objekten, bei ihrer Verortung im Raum, als auch bei ihrer Wiedererkennung von Bedeutung. Ein so großer Teil unserer Wahrnehmung von physischen Dingen besteht darin, dass wir Objekte anhand ihres Aussehens identifizieren, und Farben sind typischerweise wesentlich für das Aussehen eines Objekts, dass jede Beschreibung der visuellen Wahrnehmung auch eine Beschreibung der Farben enthalten muss. Da die visuelle Wahrnehmung eine der wichtigsten Arten der Wahrnehmung und damit des Erwerbs von Wissen über die physische Welt und unsere Umwelt, einschließlich unseres eigenen Körpers ist, ist eine Theorie der Farbe doppelt wichtig.

Eines der größten Probleme im Zusammenhang mit Farben besteht darin, das, was wir über Farben zu wissen scheinen, mit dem in Einklang zu bringen, was uns die Wissenschaft über physische Körper und ihre Eigenschaften sagt. Dieses Problem hat die wichtigsten Physiker, die über Farben nachgedacht haben, dazu gebracht, die Ansicht zu vertreten, dass physische Objekte nicht die Farben haben, die wir gewöhnlich und natürlich für Objekte halten. Ozeane und Himmel sind nicht blau, wie wir naiverweise denken, und Äpfel sind nicht rot (und auch nicht grün). Farben dieser Art, so glaubt man, haben keinen Platz in der physikalischen Darstellung der Welt. Zur Veranschaulichung sei die berühmte Bemerkung des schottischen Aufklärers David Hume 1738 angeführt: „Töne, Farben, Wärme und Kälte sind nach der modernen Philosophie keine Eigenschaften von Gegenständen, sondern Wahrnehmungen des Geistes.“

Zu den Physikern, die sich dieser Doktrin anschlossen, gehörten die Koryphäen: Galileo, Boyle, Descartes, Newton, Thomas Young, Maxwell und Hermann von Helmholtz. Die Farben, die wir sehen, sind das Ergebnis von absorbiertem, reflektiertem und durchgelassenem Licht auf einem Objekt. Deswegen haben die Qualität und die Art der Beleuchtung einen großen Einfluss: Ein schwach beleuchtetes Objekt reflektiert einen dunkleren Farbton, während hell beleuchtete Objekte eine sattere Farbe widerspiegeln. Ebenso reflektiert eine gelbliche Lichtquelle wärmere Farbtöne wie Rot und Orange, während eine bläuliche Lichtquelle kühlere Töne wie Blau und Grün widerspiegelt. Menschen glauben zwar allgemein, dass Objekte farbig aussehen, weil sie farbig sind, so wie wir sie erleben. Der Himmel sieht blau aus, weil er blau ist, Gras sieht grün aus, weil es grün ist, und Blut sieht rot aus, weil es rot ist. So überraschend es auch erscheinen mag, diese Überzeugungen sind grundlegend falsch. Weder Gegenstände noch Licht sind tatsächlich so „gefärbt“, wie wir sie wahrnehmen. Vielmehr ist Farbe eine psychologische Eigenschaft unserer visuellen Erfahrungen, wenn wir Objekte und Lichter betrachten, und keine physikalische Eigenschaft dieser Objekte oder Lichter. Die Farben, die wir sehen, beruhen auf physikalischen Eigenschaften von Objekten und Lichtern, die uns veranlassen, sie als farbig zu sehen, aber diese physikalischen Eigenschaften unterscheiden sich in wichtigen Punkten von den Farben, die wir wahrnehmen. Das ist natürlich nicht sehr romantisch, weswegen wir uns jetzt dem emotionaleren Part der Farbenlehre zuwenden.

FARBEN und Gefühle: Graue Eminenzen

Farben sind mit Gefühlen verbunden, die zu Sprichwörtern und Symbolen geworden sind: Rote Rosen schenken sich Liebende, die Hoffnung ist grün, lila soll der letzte Versuch sein – und „Grau, teurer Freund, ist alle Theorie“ sagt Goethes Mephisto zu seinem Schüler. 

Versuchen wir uns speziell an einer Ehrenrettung der Farbe Grau. Im physikalischen Sinne mag Grau keine Farbe sein, im kunsthistorischen Sinne jedoch selbstverständlich, da ist es sogar einer der wichtigsten Töne: Der flämische Maler Jan van Eyck perfektionierte vor rund 600 Jahren das Malen mit Ölfarben (statt wie zuvor mit Tempera) und begann mit ­ grauen Bildern, der sogenannten Grisaille-Malerei.
Für Goethe war Grau nicht nur die Summe aller Farben, sondern auch deren Ursprung.

„Die Farbe ist fürs Auge, aber sie ist nicht bloß fürs Auge.“ Goethe

Im Gegensatz zu Isaac Newton ging Goethe nicht davon aus, dass die Entstehung des Spektrums das Resultat einer Teilung von weißem Licht ist. Vielmehr fußt seine Farbenlehre auf den visuellen Gegenpolen von hell und dunkel. Helligkeit und Dunkelheit waren seines Erachtens also entscheidend dafür, welche Farbe schließlich im Auge entsteht. 

Farben als Make-up für die Wände – oder für Details im Raum. „Bunt ist meine Lieblingsfarbe“, sagte einst der Architekt und „Bauhaus“-Begründer Walter Gropius. Das würden wir bei RALF SCHMITZ so sicher nicht unterschreiben! Wir halten es eher mit dem großen Reformarchitekten Heinrich Tessenow (bei dem Hieronymus, der Firmenchef der dritten RS-Generation, studiert hatte): Das Zusammenspiel von Gemeinschaftssinn und Ortsbild im Hinblick auf Material­- und Farbwahl beschrieb Tessenow (1876–1950) besonders pointiert und kritisch. Er sah in bunten Hausanstrichen inmitten farblich gedämpfter Häuserreihen „die sichtbarsten Vorläufer einer großgesellschaftlichen Zersetzung“. [2]

Die Architekturfarbigkeit eines Stadtraums ist eben nicht nur das Ergebnis materialtechnischer Entwicklungen, sondern kann auch gesellschaftliche Vorstellungen und Vereinbarungen widerspiegeln. Wertschätzung genießen zumeist jene ortsbaulichen Ensembles, bei denen neben den Formen auch die Farbigkeit übergeordneten klassischen Gestaltungsprinzipien folgt. 

Farben und Raumdetails

Aber zurück zum Interior: Die meisten Menschen denken nur an das Streichen einer kompletten Wand, aber man kann auch kleinere Elemente farblich gestalten, wie die Fußleiste, den Heizkörper oder das Türblatt, wie es der große Wiener Modernist Adolf Loos gemacht hat. Ruhig mit Kontrasten spielen,­ also zum Beispiel mit Senfgelb, Aubergine oder Orange vor Creme und Grau!

Hartnäckig hält sich auch das Vorurteil, dass eine dunkle Farbe einen Raum düster und traurig wirken lässt. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Ein tiefer Blauton etwa lässt Weiß und Holz, also Elemente wie Türen und Fenster, oder auch Sideboards, wärmer erscheinen – ein Kontrast, der Harmonie erzeugt. Unser Lieblingsbeispiel für diesen Effekt ist das kleine, raffinierte Arbeitszimmer in sattem Braunrot im RALF SCHMITZ-Showroom in der Emser Straße.

Ein kluges Grau passt – ebenso wie ein weicher Cremeton, ein zartes Grün oder Bleu – also so gut zu schönen historischen architektonischen Details und Holzarbeiten. Es ist aber auch leicht und hell genug, um in einem Neubau mit vielen Fenstern und hohen Decken verwendet zu werden. Der Farbton hat gerade genug Sättigung, um nicht streng zu wirken, und verleiht jedem Raum ein frisches Gefühl. Er darf nicht zu beige und nicht zu grau sein – dann ist er unglaublich vielseitig.

Und erst durch einen langen Winter können wir Frühling und Sommer und deren Farben viel mehr wertschätzen, als ohne eine graue Jahreszeit. Grau ist also tatsächlich eine besonders wichtige Farbe!

Bettina Schneuer

Bettina Schneuer hat Jura in Hamburg studiert und dann die Henri-Nannen-Journalistenschule absolviert. Sie lebt in Berlin und arbeitet frei für Magazine wie „Architectural Digest“.

Quellenangaben

  1. Über uns – Anna von Mangoldt Farben

  2. Heinrich Tessenow. Die äußere Farbe unserer Häuser. In: Heinrich Tessenow. Geschriebenes. Braunschweig 1982, S.48–51, hier S. 49