Grundsätzlich kann der Leverage-Effekt sowohl zugunsten der Investoren als auch zu ihren Ungunsten wirken. Angewandt auf Immobilien-Investments dient der Begriff jedoch zumeist zur Beschreibung eines für die Investoren positiven Effekts: Beim Kauf einer Immobilie ist üblicherweise dann vom Leverage-Effekt die Rede, wenn ein Kredit es ermöglicht, mit einem vergleichsweise geringen Anteil an Eigenkapital ein Objekt zu finanzieren, dessen Wert in naher Zukunft deutlich steigen wird.
Wie stark die prozentuale Eigenkapitalrendite ausfallen kann, hängt dabei von zwei Faktoren ab – vom verfügbaren Fremdkapital und dem Wertzuwachs der Immobilie. Je stärker diese beiden Faktoren ausgeprägt sind, desto größer ist auch der Leverage-Effekt des Fremdkapitals. Investiert ein Käufer beispielsweise Eigenkapital in Höhe von 1.000.000 Euro, um ein Luxus-Apartment zu erwerben, das in den Folgejahren 50.000 Euro an Wert gewinnt, bedeutet das eine Rendite von lediglich 5 Prozent. Erwirbt derselbe Käufer dieselbe Luxus-Immobilie jedoch mithilfe eines Kredits im Umfang von 800.000 Euro, verändert sich die Kalkulation drastisch: Dank des Leverage-Effekts bei der Immobilienfinanzierung kommen nun auf 200.000 Euro Eigenkapital 50.000 Euro Wertzuwachs – was stattliche 25 Prozent Rendite bedeutet.
Bei Immobiliengeschäften im Luxussegment ist der Leverage-Effekt besonders stark ausgeprägt, da exquisit ausgestattete Objekte – insbesondere Luxus-Apartments und Stadtvillen in begehrten städtischen Lagen – in Anbetracht einer enormen Nachfrage bei geringem Angebot zuverlässig an Wert gewinnen. Aus ebendiesem Grund betrachten auch Kreditinstitute luxuriöse Immobilien als besonders wertstabile Investments und gewähren Interessenten mit entsprechenden finanziellen Mitteln oftmals umfangreiche Kredite für den Kauf dieser Wohneinheiten.
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Quellenangaben
Breuer, Wolfgang/Breuer, Claudia: Leverage-Effekt. In: Gabler Wirtschaftslexikon. Die hier zitierte Fassung des Artikels wurde zuletzt am 15.02.2018 um 15:02 Uhr überarbeitet.