Weiß passt immer – heißt es…
Farbdesignerin Anna von Ketteler über weiße Wände und warum es sich lohnt, sich mit Wandfarben zu befassen:
Ich frage mich, wie und wann das Gerücht entstanden ist, dass „Weiß“ der optimale Farbton für unsere Wände sei. Weiß braucht Licht, sonst wirkt es grau. Weiß kommt in der reinen Form, wie wir es an unsere Wände streichen, in der Natur kaum vor.
2. Dezember 2024 · Aktualisiert: 4. Dezember 2024 · Lesezeit: 5 Minutes
D ie Antike war bunt, Biedermeier und Jugendstil waren farbig und auch das Bauhaus war von Farbe geprägt. Dennoch ist heutzutage der Großteil deutscher Wohnräume in Weiß gestrichen.
Historische Entwicklung von Weiß
In Zeiten der Industrialisierung und der großen Rußwolken, die unter anderem das Ruhrgebiet täglich einhüllten, galt Weiß als Zeichen der oberen Klasse, also der Bevölkerungsschicht, die es sich leisten konnte, abseits der großen Fabriken zu leben. Weiß galt als rein und sauber. Heute hat sich das Bedürfnis von uns in Deutschland dank des industriellen Fortschritts der letzten 150 Jahre verändert. Unser Zuhause soll für die meisten Menschen gemütlich, warm, hell und freundlich wirken. Für einige ist ihr Zuhause auch ein Statussymbol, es soll außergewöhnlich wirken, manchmal extravagant, stylisch.
Bedeutung der Farbwahl
Gekonnt eingesetztes Weiß in einer entsprechend fein abgestimmten Nuance kann genau das bewirken und so stimmig, raffiniert und harmonisch erscheinen. In den meisten Fällen werden weiße Wände allerdings wahllos entschieden, weil es am einfachsten erscheint. Diese Räume wirken auch so: austauschbar, unfertig, oft ungemütlich und nicht sonderlich individuell. Schließlich hat man sich mit der größten Fläche, die uns in unserem Zuhause umgibt – den Wänden – nicht intensiv beschäftigt. Hinzu kommt, dass auch die Architektur durch den nahtlosen Übergang der weißen Wände in die weiße Decke verschwimmt.
Wir machen uns viele Gedanken über die Beschaffenheit des Fußbodens, die Küchengestaltung oder wie die Fliesen im Bad aussehen. Wandfarben werden oft zunächst außenvor gelassen, weil es für viele von uns sehr abstrakt ist, eine Farbe auszuwählen. Vielleicht liegt die späte Auswahl auch daran, dass man die Wandfarbe nachträglich noch verhältnismäßig „leicht“ ändern kann? In der Realität ist es aber meistens so, dass nach dem Einzug in eine frisch weiß gestrichene Immobilie die nächsten paar Jahre in der Regel nicht mehr gestrichen wird.
„Dies ist keine Kampfansage gegen weiße Wände, es ist ein Plädoyer dafür, sich frühzeitig und intensiver mit der Farbauswahl in seinem eigenen Zuhause zu beschäftigen.“
Anna von Ketteler
Nicht jeder Farbton sorgt für Verschönerung
Wenn man mir einen Farbfächer über Tausend Farbnuancen hinlegen würde und ich mich anhand eines kleinen gedruckten Farbmusters der Größe 1 cm x 3 cm entscheiden müsste, welchen Aquaton ich wählen möchte und mich anschließend plötzlich in einer quietsch-türkisen Schwimmbad-Atmosphäre wiederfinde, weil ich mich leider im Farbton vertan hatte oder dieser ungenau gemischt wurde, verstehe ich, warum Weiß als sichere Alternative gesehen wird.
Längst nicht alle Farbtöne eines großen Farbfächers wirken gut auf Wänden und längst nicht alle Farbmischungen haben eine wohltuende Wirkung auf uns. Deswegen ist es so hilfreich, Töne aus einer kuratierten Palette zu wählen und großflächige Probeanstriche der Töne zu machen, die man nur auf einem kleinen Muster begutachten konnte.
Qualitätsunterschiede bei Farben
Genauso wichtig ist auch, dass man nicht nur überlegt, welchen Ton man möchte, sondern auch, welche Farbqualität. Mag man matte, pudrige Oberflächen, möchte man einen Glanz auf den Wänden haben oder sollte es besser eine Mineralfarbe sein, die einen mineralischen Kalkputz atmen lässt und sehr gut für ein wohngesundes Klima ist.
Wie in allen Lebensbereichen gibt es auch bei Farben große Qualitätsunterschiede in Bezug auf die Lichtechtheit der Pigmente, die Komplexität der Farbtonrezepturen und der Eigenschaften einer Farbbase.
Je nach Anspruch und Budget ist es natürlich möglich, auch mit preiswerteren Farben ein ansprechendes Ergebnis zu haben. Man sollte dann allerdings nicht dem Irrglauben verfallen, dass es sich um etwas Gleichwertiges handelt. Stellen Sie sich einen echten Kaschmirpullover im Vergleich zu einer entsprechenden Nachahmung aus Polyestergewebe mit Kaschmiranteil auf Ihrer Haut vor.
Vier Farbtöne für RALF SCHMITZ
RALF SCHMITZ ist dieser Qualitätsunterschied bewusst und hat sich entschieden, dem Material Farbe mehr Aufmerksamkeit zu schenken und den Käufern von RALF SCHMITZ Immobilien mit den vier neuen Farbtönen ‚Ralf‘, ‚Klara‘, ‚Hieronymus‘ und ‚Heinrich‘ eine Auswahl zu geben, die zum Stil von RALF SCHMITZ passt. Natürlich ist man nicht auf diese vier Töne festgelegt und kann auch andere Töne aus der Anna von Mangoldt Kollektion wählen.
Kunden von RALF SCHMITZ oder all jene, die ihre weißen Wände neu gestalten möchten, können sich direkt an das Team von RALF SCHMITZ oder an mein Team bei ANNA von MANGOLDT wenden.